Ralf Wagner
[31.7. 2001]
Gesetze gegen Überstunden
- ein Offenbarungseid
zu: "Struck will Überstunden" verbieten in Berliner Zeitung
Eigentlich kennt man das ja. Wenn
man Ende seiner Weisheit ist und dennoch Macht hat, will man das
verbieten, was einem nicht gefällt. Wie die schlechten
Nachrichten selbst oder das gute Wetter am Wahlsonntag. Nur ist
das eben kein guter Vorschlag sondern ein Offenbarungseid.
Fast 17 Prozent des deutschen Sozialprodukts verschlingen
Regulierungsaufgaben. Und die Fraktion von Herrn Struck hat
einiges getan, um diesen Anteil weiter zu erhöhen.
Arbeitsbeschaffungs- und Sicherungsmaßnahmen für
Gewerkschaftsfunktionäre mit der Novellierung des
Betriebsverfassungsgesetzes kosten nicht viel, dass können die
Unternehmen verkraften..., Recht auf Teilzeit kostet nicht viel,
das können die Unternehmen verkraften ..., Steuerentlastungen
erst mal nicht für den Mittelstand (und die Facharbeiter) - das
können die verkraften ... . Die Lohnnebenkosten sinken nicht,
sie steigen, aber das können die Unternehmen erst einmal
verkraften.
Für Unternehmer - und das sind vor allem Handwerker, Klein- und
Mittelständler, ist das eben nicht mehr zu verkraften und der
Faktor Arbeit wird immer mehr zum Risikofaktor, den die
Unternehmen dann nicht mehr einstellen oder gar entlassen.
Flexibilität und Auftragsspitzen werden kostengünstiger mit
Überstunden abgefangen. An denen sind die Arbeitnehmer, welche
von Steuern und Sozialabgaben gleichwohl betroffen sind, sicher
auch nicht ganz uninteressiert. Damit verhindern sie in der Tat
Beschäftigung, aber verantwortlich sind nicht sie, sondern
Politiker wie Herr Struck. Was will er wohl als nächstes
verbieten wollen?
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