Kapitel 20 |
Ralf Wagner Leitfaden
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20.
Volkswirtschaftliche Schulen |
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Klassiker der Nationalökonomie [Link
Verlag Wirtschaft und Finanzen] EcoChron Stafan Koohts (Uni Münster): Geschichte der Wirtschafstheorie W. Scherf, Uni Gießen: ZEIT der Ökonomen |
In
den Kapiteln über Konjunkturpolitik und Finanzpolitik wurden bereits unterschiedliche Ansätze
zur Erklärung volkswirtschaftlicher Phänomene deutlich,
welche dann auch konsequenter Weise zu verschiedenen
Vorschlägen für wirtschaftspolitisches Handeln führten.
Dies betrifft insbesondere den neoklassischen
und den keynesianischen Ansatz. Beide
unterscheiden sich zuerst im Verständnis der dauerhaften
Marktwirkung. Während die neoklassische Vorstellung
davon ausgeht, dass unter optimalen Rahmenbedingungen
Märkte zum Gleichgewicht drängen, geht die
keynesianische Theorie vom Gleichgewicht als Ausnahmefall
aus. Diese vor allem durch die Weltwirtschaftskrise vom
Ende der 20er/ Anfang der 30er Jahre des zwanzigsten
Jahrhunderts geprägte Vorstellung erforderte
zwangsläufig stabilisierende Eingriffe des Staates (z.B.
antizyklische Politik, AM 14) als Ausgleich des Marktversagens.
Die Anwendung dieser Politik vor allem in den 70er Jahren offenbarte neben zahlreichen "handwerklichen" Problemen, wie der Bestimmung von Zeitpunkt und Umfang der Eingriffe, vor allem dramatische Nebenwirkungen wie anhaltende öffentliche Verschuldung und Fehlallokationen. Mit dem Verweis auf solcher Art "Staatsversagen" kam es bereits Ende der 70er Jahre zu einem Comeback neoklassischer Theorien, der Neoneoklassik. Obwohl der Begriff Neoliberalismus bereits durch die Ordnungsliberalen der Nachkriegszeit als Selbstbezeichnung gewählt wurde, fand er ebenfalls Anwendung auf diese nun nicht mehr gegen die Konjunktur sondern auf den Wachstumspfad gerichteteten Ansatz (wachstumsorientierte Politik). |
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Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt eine Übersicht über die Entwicklung der volkswirtschaftlichen Schulen. [Mit einem Klick auf das Bild erhalten Sie eine größere Darstellung. | ||
Abb. 20-1: Volkswirtschaftliche
Schulen (zum Vergrößern anklicken) |
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